24.7.2023 Landkreis Unterallgäu. Ob zwischen Rammingen und Türkheim, zwischen Erisried und Dirlewang oder in Niederrieden: Der Bauausschuss des Unterallgäuer Kreistags hat sich in seiner jüngsten Sitzung mit dem Ausbau mehrerer Kreisstraßen befasst. Walter Pleiner, Tiefbauamtsleiter am Landratsamt, erläuterte die einzelnen Maßnahmen.
Bereits seit dem Jahr 2008 will der Landkreis die Kreisstraße MN 2 zwischen Rammingen und Türkheim ausbauen. Da der Straßenaufbau nicht mehr standhält, haben sich dort Spurrinnen und Risse gebildet. Außerdem ist die Fahrbahn nur 5,70 Meter breit, obwohl dort viel Schwerverkehr unterwegs ist. Bislang scheiterte der Ausbau des 2,4 Kilometer langen Teilstücks jedoch am Grunderwerb und die Straße wurde immer wieder ausgebessert, aber nicht erneuert.
Da der Bauausschuss den Ausbau mit Kosten von 2,3 Millionen Euro aber für dringend erforderlich hält, sprach er sich dafür aus, dass die Verhandlungen zum Grunderwerb zügig abgeschlossen werden sollen. Bislang hat der Landkreis mit elf von 18 Eigentümern eine Einigung erzielt. Auf die anderen Eigentümer will die Behörde nun nochmal zugehen. Wird keine gütliche Einigung erzielt, soll ein Planfeststellungsverfahren eingeleitet werden, beschloss der Bauausschuss. Das würde bedeuten, dass öffentliche und private Belange überprüft und gegeneinander abgewogen werden. Auf dieser rechtlichen Grundlage könnte der Grunderwerb für den Straßenbau dann ermöglicht werden.
Die Ortsdurchfahrt von Niederrieden, Kreisstraße MN 26, soll ab diesem Jahr auf 900 Metern Länge auf eine Fahrbahnbreite von 6,25 Meter ausgebaut werden. Im Zuge dessen sollen auch Gehwege gebaut und die Rothbrücke neu errichtet werden. Der Landkreis rechnet hierfür mit Gesamtkosten in Höhe von 2,55 Millionen Euro. An den Kosten beteiligt sich auch die Gemeinde Niederrieden. Wie diese genau aufgeteilt werden, regelt eine Vereinbarung, die der Bauausschuss in der Sitzung beschloss.
Ebenfalls in diesem Jahr starten soll der Ausbau der Kreisstraße MN 4 zwischen Erisried und Dirlewang auf einer Länge von 1,8 Kilometern. Geplant ist auch der Neubau der Westernachbrücke sowie die Errichtung eines 900 Meter langen Rad- und Gehwegs. Insgesamt fallen voraussichtlich Kosten in Höhe von 2,8 Millionen Euro an. Damit sich die Baumaßnahme nicht verzögert, ermächtige der Bauausschuss den Landrat, den Auftrag selbst zu vergeben. Andernfalls hätte der Landkreis mit der Vergabe bis zur nächsten Sitzung des Bauausschusses im Oktober warten müssen.