3.2.2023 Memmingen. Die Dächer sind größtenteils abgedeckt, die Gebäude entkernt und die ersten Wände eingerissen: Der Rückbau des Memminger Freibads ist gestartet und erste Fortschritte sind bereits sichtbar.
Bei einem Presserundgang erläutern die Experten der beteiligten Firmen vor Ort, wie die Arbeiten in den nächsten Wochen weitergehen werden. „Wenn die Gebäude und die sogenannten „Schwarzdecken“, also die mit Asphalt oder Beton versiegelten Flächen, abgetragen sind, dann geht es ab April in die zweite Runde mit einem Spezialtiefbau“, erläutert Thomas Krug, von der Firma Lämmle die wichtigsten Schritte.
Da das Freibad neben der Memminger Ach liegt, ist der Grundwasserspiegel dort sehr hoch. Um die Becken problemlos abtragen zu können und später die Gebäude des Hallenbades sowie die neuen Außenbecken bauen zu können, müssen vorher Spundwände in den Boden gerammt werden, die das Wasser zurückhalten. Acht Wochen wird diese Bauphase dauern, schätzen die Verantwortlichen. Dann kann es im Sommer an die weiteren Bauarbeiten gehen.
Parallel zu den Arbeiten an den Gebäuden, werden auch die Sträucher zurückgeschnitten und Boden abgetragen. Erste Bohrungen für die Wärmepumpen des Freibads sind schon erfolgt und waren erfolgsversprechend. Mit Hilfe großflächiger PV-Anlagen auf den Dächern und einer Passivhausbauweise, soll die Wärmeversorgung des Bades sichergestellt werden.
„Das Memminger Bad ist dann eines von dreien in ganz Deutschland, das extrem energiesparend gebaut und mit einer solchen größtenteils CO2-neutralen Wärmeversorgung ausgestattet ist. Ein wichtiger Punkt in der heutigen Zeit“, findet Oberbürgermeister Manfred Schilder.
Kulisse für Übungen
Nach der letzten Freibadsaison wurde das Gelände an der Stadtbadallee übrigens nicht nur entrümpelt und für den Abbruch vorbereitet. Im Herbst nutzten das Memminger THW, die Polizei und die Feuerwehr die Örtlichkeit für Übungen. Das Szenario für die Feuerwehr war eine Verpuffung bei den Abrissarbeiten und diverse verletzte Menschen, die danach auf dem Gelände gesucht werden mussten.
Auch das THW nutzte die Chance, um bei ihrem Übungseinsatz diverse Geräte und Abläufe zu testen. So wurde zum Beispiel ein Durchbruch durch die Decke des Umkleidetrakts gestemmt. Vor allem das Öffnen von Türen mit diversen Geräten war für alle drei Gruppen ideal um praktische Erfahrungen zu sammeln.