2.5.2023 Memmingen. Beschäftigte aus kreisfreien Städten und Landkreisen des Regierungsbezirks Schwaben konferieren bei zweitem Netzwerktreffen Asyl über alltägliche Arbeit.
Zum zweiten Netzwerktreffen Asyl in Schwaben trafen sich Beschäftigte aller örtlichen Träger der vier kreisfreien Städte und zehn Landkreise des Regierungsbezirks Schwaben.
Memmingens Oberbürgermeister Jan Rothenbacher begrüßte die Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Rathaus: „Es freut mich ganz besonders, Sie zu dieser Vernetzung begrüßen zu dürfen. Die Lage in Ihrem Bereich ist sehr angespannt. Umso wichtiger ist es, dass Sie die Möglichkeit erhalten, gemeinsam pragmatische Ansätze zu finden, Erfahrungen auszutauschen und sich gegenseitig zu unterstützen.“
Auch Monika Albrecht, Leiterin des Amtes für Soziale Leistungen, bedankte sich bei allen Anwesenden für ihr Kommen: „Die gerade in Schwaben besonders angespannte Lage durch die Situation der FREE-Verteilung, die ursprünglich Ende Januar für sechs Wochen angedacht war und immer noch kein Ende hat, macht uns allen die Arbeit im Alltag schwer. Umso mehr danke ich Ihnen, dass Sie sich die Zeit genommen haben, um sich zu treffen, zu vernetzen, auszutauschen und hoffentlich mit einem großen Mehrwert hier rauszugehen.“
Bei dem Treffen wurden hauptsächlich Fragen zum Asylbewerberleistungsgesetz und den Besonderheiten für ukrainische Flüchtlinge besprochen und diskutiert.
Das erste Treffen der Sachbearbeiterinnen und Sachbearbeiter fand im März 2020 kurz vor der Coronakrise auf Anregung der Sozialamtsleiter-Tagung im Landkreis Ostallgäu statt. Die Netzwerktreffen dienen dem Austausch und der Abstimmung in Problemfällen und der täglichen Arbeit. Zukünftig soll es zwei Treffen im Jahr geben, die abwechselnd von den örtlichen Trägern organisiert werden.
Das enorme Arbeitspensum im Bereich Asyl wird vor allem durch die weltweiten Krisen, die in immer kürzeren Abständen auftreten, verursacht. Neben den Herausforderungen, die sich durch den Ukraine-Krieg ergeben, werden auch viele Flüchtlinge vor allem aus Syrien, dem Irak, Afghanistan und der Türkei vom Bund zugewiesen. Zudem müssen in der Sachbearbeitung für Asyl neue Lösungen gefunden werden, die sich aus der Problematik der neuen Situation durch Flüchtlingsbewegungen innerhalb Europas ergeben.
Aktuell erfüllt Bayern seine SOLL-Zuweisungsquote bezüglich der Ukraineflüchtlinge noch nicht zu 100 Prozent. Dabei ist Schwaben der Regierungsbezirk mit der derzeit niedrigsten Erfüllungsquote. Deshalb werden seit dem 27. Januar 2023 alle ukrainischen Flüchtlinge, die im Rahmen der FREE-Verteilung (Fachanwendung zur Registerführung, Erfassung und Erstverteilung zum vorübergehenden Schutz) Bayern zugewiesen werden, unter den örtlichen Trägern des Regierungsbezirks Schwaben verteilt. Dies erfolgt mit nur 2 bis 3 Tagen Vorlauf und erfordert einen immensen Organisationsaufwand, den es zu bewältigen gibt. Die Stadt Memmingen erfüllt die Quote aktuell mit 130 Prozent (Stand: Ende März 2023).