6.8.2020 Landkreis Oberallgäu. Eine feste Größe in den Veranstaltungskalendern der Allgäuer Tourismusorte sind Jahr für Jahr im September die Viehscheide.

Die Viehherden, die den Sommer in den Höhenlagen der Allgäuer Alpen verbracht haben, werden geschmückt und mit großen Schellen in die Talorte gebracht, um von dort zu den Höfen der Landwirte transportiert.

Aus weitem Umkreis kommen zahlreiche Gäste zu den einzelnen Viehscheiden angereist, um mit den Landwirten die Rückkehr der Viehherden zu feiern.

Ganz anders im Jahr 2020: Die Corona-Lage lässt Veranstaltungen mit tausenden Zuschauern, die eng miteinander feiern, gegenwärtig nicht zu. Das zeigen nicht zuletzt die aktuell wieder steigenden Fallzahlen.

„Jetzt ist nicht die Zeit, unvernünftig zu sein und zu riskieren, dass aus Traditionsveranstaltungen neue Corona-Hotspots werden“, so Landrätin Indra Baier-Müller und hofft auf Verständnis dafür, dass die Veranstalter der Viehscheide schon zu Beginn des Sommers auf die Corona-Situation reagiert und die traditionellen Veranstaltungen abgesagt haben.

Großveranstaltungen mit tausenden von Zuschauern sind in Bayern nach der derzeit geltenden Infektionsschutzmaßnahmenverordnung weiterhin untersagt.

Die Viehherden müssen daher in diesem Jahr möglichst ohne Zuschauer, jedenfalls gänzlich ohne Volksfest, Bierzelt oder Krämermarkt ins Tal und zurück auf die Höfe gebracht werden. Darauf weist das Landratsamt Oberallgäu vorsorglich hin.

„Wir alle hoffen, dass wir nächstes Jahr den Viehscheid wieder in der gewohnten Art und Weise feiern können und freuen uns dann auch wieder auf die Zuschauer aus Nah und Fern“, so die Landrätin.